Missbrauch von Antibiotika sowie deren falsche Anwendung haben sich zu einem globalen Problem entwickelt. Serbien ist besonders auffällig bei der Verwendung von Antibiotika im Vergleich zu anderen Ländern. Einige statistische Daten belegen, dass in Serbien jährlich etwa 1.500 Dosen pro 1000 Einwohner verwendet werden, während sie in skandinavischen Ländern beispielsweise um ein Vielfaches niedriger sind – 200 bis 300 Dosen pro 1000 Personen. Jeden Tag nehmen in Serbien 29 Einwohner pro 1000 Antibiotika ein. Beunruhigende Fakten, nicht wahr?
80 % der Antibiotika, am häufigsten sind Penicilline und Cephalosporine, werden in der primären Gesundheitsversorgung verschrieben. Kinderärzte stehen oft unter elterlichem Druck, da die Eltern sehr überrascht und enttäuscht sind, wenn ihr Kind kein Antibiotikum erhält, ohne zu wissen, dass die häufigste Ursache für die Entzündung der oberen Atemwege bei Kindern Viren sind, die leider auf diese Medikamente nicht reagieren.
Sie wissen nicht, dass der übermäßige und unnötige Einsatz von Antibiotika zur Entwicklung von Bakterienstämmen führt, die gegen die Therapie resistent sind. Daher gehen Eltern oft unabhängig der Empfehlungen und Ratschläge ihrer Ärzte in die Apotheke und bestehen darauf, dass sie ein Antibiotikum bekommen, weil “sie wissen, dass es ihrem Kind beim letzten Mal geholfen hat”. Auf die Frage Wann? lautet die Antwort häufig “das letzte Mal, vorherigen Monat”. Als wären es Süßigkeiten!
Nicht nur dass es im Fall von unnötigem Einsatz von Antibiotika keine Verbesserung gibt, es können Verschiedene negative Folgen auftreten. Antibiotika töten auch die „guten“ Bakterien der Haut- und Schleimhautoberfläche, die den Körper vor anderen pathogenen Mikroorganismen, Erreger der Krankheiten schützen. Auch die Schleimhaut bleibt ungeschützt und es öffnet sich der Weg für häufige Infektionen.
Außerdem besteht auch ein Problem mit der inadäquaten Verwendung. Menschen neigen dazu, den Einsatz von Antibiotika zu beenden sobald sie sich für einen Tag oder zwei besser fühlen. Sie sind nicht geheilt und erschweren die Situation nur weiter, denn in wenigen Tagen werden sie andere Antibiotika einnehmen müssen, da die vorherigen nicht geholfen haben
Wenn wir unsere Gewohnheiten nicht ändern, besteht die Gefahr, keine wirksamen Antibiotika mehr zu haben, da sich die Bakterien langsam aber sicher an die vorhandenen Antibiotika anpassen.
Demgemäß sind Antibiotika ausschließlich für bakterielle Infektionen bestimmt, wenn der Arzt anhand des Antibiogramms festlegt, was in der angegebenen Dosis und Dauer angemessen ist. Ansonsten gibt es mehr Schaden als Nutzen, nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die gesamte Menschheit. Daher müssen wir Präventivmaßnahmen ernst nehmen, was folgendes bedeutet: Gesünderer Lebensstil, bessere Hygienegewohnheiten, körperliche Fitness, gesunde und ausgewogene Ernährung sowie Einnahme von einem oder mehreren Nahrungsergänzungsmitteln (Zink, Vitamin C, verschiedene Multivitaminpräparate), die heute weit verbreitet sind.